2758 - Καταγραφή της επιστολής του Κ. Καραθεοδωρή στον Α. Einstein (20/10/1928) Transcription de la lettre de C. Carathéodory à A. Einstein (20/10/1928)

N. Lygeros

tischen Annalen bilden würde.
Das Schlimme ist, dass da sich Hilbert ein-
bildet, dass er nicht mehr lange zu leben hat –
es soll ihm tatsächlich nicht gut gehen – er
seine ganze Energie auf diese eine Sache konzen-
triert, die er noch unter Dach bringen will.
Dieses Hartnäckigkeit, die mit seiner Krankheit
zusammenhängt, steht die Unberechenbarkeit Brou-
wers gegenüber. Um die aus dieser Situation ent-
stehende Gefahr abzuwenden, habe ich den Ihnen
bekannten Vorschlag gemacht, den Hilbert übrigens
a limine abgelehnt hat, und der folglich nicht
mehr zur Diskussion steht.
Wenn Hilbert gesund wäre, so würden sich
schon Wege finden lassen, aber was soll man tun,
wenn man weiss, dass jede Aufregung ihm

 


schadet und gefährlich ist ? Mit Brouwer bin
ich bis jetzt sehr gut ausgekommen ; das Bild,
das Sie von ihm entwarfen, scheint mir ein wenig
verzeichnet, es würde aber zu weit führen hier
darüber zu disputieren.
Mit herzlichen Gruss
Ihr
C. Carathéodory

München den 20.10.28
Rauchstr. 8.

Lieber Herr Einstein,
Haben Sie vielen Dank für Ihre Mitteilung ;
Ihre Meinung wäre die vernünftigste, wenn nicht die
Situation schon so verfahren wäre.
Der Streit um Bologna, von dem ich ebensowenig
weiss und ebensowenig wissen will, wie Sie, ist, wie
es mir scheint, nur der Vorwand der Hilbertschen
Aktion. Die wahren Gründe liegen tiefer – teil.
weise sogar fast ein Jahrzehnt zurück. Hilbert
ist nun der Meinung, dass nach seinem Tode Brou-
wer eine Gefahr für das Weiterbestehen der Mathema-